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Feiern in Lyon

Keine Sorge, es geht uns gut! Der gestrige Abend war so erfüllend…

Keine Sorge, es geht uns gut! Der gestrige Abend war so erfüllend und schön (und ohne Internet) sodass ich erst heute schreibe. Am Samstag Morgen haben wir so rasch wie möglich die Flucht ergriffen. Allerdings bekam ich von unserer sehr eigenartigen Quartiergeberin den ersten gezeichneten „Stempel“ in meinen Stempelpass. Da wir so früh los sind hat uns auch MC Donalds im Stich gelassen, sogar die Geschäfte in Les Abrets hatten noch zu. Zum Glück für unsere Gastgeberin auch die Touristeninfo, denn eigentlich wollte ich dort bekanntgeben was uns wiederfahren ist, damit sie von der Empfehlungsliste für Pilger genommen wird.

Der Tag war wiederum extrem heiß, doch wir fanden um die Mittagszeit eine Bar am Weg wo wir uns ausgiebig mit Getränken stärken konnten. Da wir in der Früh keine Lebensmittel einkaufen konnten haben wir alle Vorräte bis aufs letzte Bröserl verputzt und sind so alle drei satt geworden. Obwohl nur wenige Kilometer hat uns der schöne Weg sehr geschlaucht, weil es auch extrem schwül war. Dafür wurden wir im Quartier herzlich empfangen. Ein schönes Haus mit zwei sehr, sehr netten und interessanten Menschen. Da wir zeitig am Ziel des Tages waren und in der Nähe ein See war, wollten wir noch zum Schwimmen. Die Hausherrin erbarmte sich unser und brachte uns im Auto die drei Kilometer zum See. Das war wie im Traum! Ein großes Eis und der See ließ unsere Augen glänzen wie bei kleinen Kindern.

Der Weg zurück zum Haus war mit viel Lachen und guter Laune bald geschafft und der Hunger riesengroß. Das Abendessen teilten wir mit einer weiteren deutschen Pilgerin und unseren Gastgebern. Es gab nach einem köstlichen Himbeeraperitiv eine Vorspeise mit zweierlei Salaten (grüner Salat und ein Roter Rüben-Karotten-Nuß) und knusprig gebratenen Wurststücken. Alle Zutaten kommen von Bauern aus der Region, da unser Hausherr bei einer Verkaufsgemeinschaft mit dabei ist. Als Hauptgericht gab es eine regionale Spezialität: wieder eine sehr spezielle Wurst in einer Wein-Chalottensauce mit Kartoffeln – einfach nur köstlich! Dann der Käse – unglaublich!  …und zum Abschluss typischen Kirschenkuchen mit Himbeereis – so lecker! Wir sind mit dem Essen gerade noch fertig geworden bevor uns ein Gewitter in die Zimmer getrieben hat. Wir haben diesen Abend nicht nur wegen dem kulinarischen Feuerwerk genossen, sondern auch wegen der anregenden Gespräche. Unser Gastgeber ist ein sehr vielseitiger Herr, der bereits drei Bücher veröffentlicht hat und sich in einem Projekt mit jungen Menschen engagiert wo es darum geht gewaltfrei miteinander zu leben. Daneben scheint er sehr musikalisch zu sein, hat in der Metallbranche gearbeitet und vermarktet nun seine Himbeerprodukte und nimmt manchmal Pilger bei sich auf um neue Menschen kennen zu lernen. Ich freu mich so, dass Klaudia und Matthias auch diese Seite des pilgerns kennen lernen.