Ich spüre Zusammenhalt und die Welt ist still geworden. Die Tatsache, dass ich mich mit vielen Menschen viel näher und verbundener fühle als wenn wir unser gewohntes Leben führen, erinnert mich an meinen Jakobsweg. Damals waren viele Kilometer zwischen uns, jetzt ist es das Gebot der Stunde direkte Kontakte zu vermeiden – das Ergebnis ist dasselbe: Verbundenheit ist jederzeit und überall machbar, aber eben nicht im Kopf sondern mit und im Herzen.
Überall tauchen sie auf die kleinen und großen Wunder der Begegnung – auch wenn wir daheim sind und nicht aufeinander treffen. Ich bekomme so viele wunderschöne Texte, Bilder, Aktionen direkt auf meinen Küchentisch geliefert, dass ich gar nicht nachkomme alles zu lesen.
Besonders im Gedächtnis ist mir der Satz den Matthias Strolz vor ein paar Tagen im Gespräch mit Barbara Stöckl zitiert hat „Never waste a good crises“ – was möchte ich tun um diese Krise nicht zu verschwenden? Wofür möchte ich sie nutzen? Was daraus machen? Ich bin noch nicht zur Ruhe gekommen um wirklich darüber nachzudenken. Es schmeißt mich hin und her, ich kann all die Impulse, die ich empfange, nicht verarbeiten – ich habe das Gefühl als würde ich in einem lauten Einkauftempel unterwegs sein und die vielen Eindrücke würden mir im Moment den Zugang zu meinem Empfinden versperren – ist das nicht grotesk, wo es doch eigentlich recht still ist in unserem Haus? Es ist wohl im Innersten laut, nicht im Außen …
Ich nehme mir vor, der Stille im Außen zu lauschen – das könnte helfen!