Es ist schon sehr ungewohnt soviel zu Hause zu sein. Ich dachte zu Beginn, was ich nicht alles erledigen werde – und was davon ist bereits passiert? Leider gar nicht viel: die Wäsche ist noch immer nicht gebügelt, die Fenster noch nicht geputzt und die Speis ist noch nicht entrümpelt. Die Fotos warten darauf sortiert zu werden, die Bücher aufs abstauben und lesen. Nur der Garten hat vielleicht schon etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen, weil es so schön ist da draußen. Ja und ich versuche gutes Essen für uns zu kochen – aber sonst ….. Aber die Sonnenbank, die steht schon auf der Terrasse!!!
Irgendwie wird das daheim sein schon ganz normal. Ich frage mich sehr kritisch was mir fehlt, was mir abgeht du worüber ich eigentlich recht froh bin, dass ich es im Moment nicht machen kann. Ich hinterfrage viele Tätigkeiten, die im Moment wegfallen, ob sie wirklich notwendig sind. In den letzten Tagen waren viele kleine Entscheidungen zu treffen und ich merke wie mich das müde macht – ich beneide niemanden, der jetzt wirklich große Entscheidungen zu treffen hat und um einen guten Weg in dieser Zeit ringt. Ich wünsche allen Entscheidungsträgern, dass sie Menschen an der Seite haben die mittragen, stützen und stärken und sage aus tiefstem Herzen DANKE.
Die Reduktion erlebe ich im Moment noch als wohltuend. Ich nehme die Chance wahr, um mit Hilfe von technischen Hilfsmitteln im Kontakt zu bleiben. Ich darf von meinen Söhnen lernen was verschiedene Dienste so alles könnten, wenn man sich besser auskennen würde. Ich habe wunderbare Helfer zu Seite die uns „Alte“ ermutigen auszuprobieren was die neuen Medien bieten.
Da sind dann auch viele Anregungen durch die Medien die ich sehr dankbar aufnehme und nutze: kunstaffine Menschen erklären mir Bilder aus dem Belvedere, Kabarettisten und Musiker stellen ihre Talente online zur Verfügung, positive Newsletter und Beiträge flattern herein und kreative Menschen vertreiben uns die Zeit mit ihren Ideen – ich staune was es da so alles zu entdecken gibt. Ich freue mich darüber positive Beispiele im Radio zu hören und von den vielen kleinen und großen Aktionen zu erfahren: da wird geklatscht und musiziert als DANKE für jene Menschen, die jetzt vieles zu leisten haben. Eine Idee, die ich besonders nett finde, ist anderen Menschen selbstgepflückte Blumen vor die Türe zu legen. Wenn uns solche Ideen doch auch dann einfallen würden, wenn das Leben seinen ganz unspektakulären Weg nimmt.
Was werden wir wohl noch alles lernen dürfen und was von all dem, wird bleiben?
fragt sich eure müde Sonja